Am 5. März 2013 war der Tag, an dem die Reihe der GameBoy Obscurities mit Legend of the River King hier im Blog startete. Schlichtweg, weil ich so ein halbes Dutzend Spiele für den monochromen wie kolorierten Ersthandheld Nintendos hatte, die ich zocken wollte, und die nicht zu den bekanntesten Franchises gehörten. Doch statt sich zu leeren kamen mit der Zeit immer mehr interessant aussehende Spiele auf der Liste dazu. Und so schreiben wir, nach mindestens einer Besprechung pro Jahr, nun das 10-jährige Jubiläum der GBOs.
Heute soll es um Bomberman Quest gehen, dem 1998er Spinoff der langjährigen Reihe von Hudson Soft, welches sogar weltweiten Release fand. Wie das Quest bereits vermuten lässt handelt es sich hier nicht um kompetitives Zerbomben in einem Labyrinth, stattdessen geht es solo auf ein Action Adventure.
Sogar mit ein paar netten Pixelgrafiken zu Beginn, welche die Geschichte untermalen. Bomberman ist in seinem Raumschiff auf dem Weg zu seinem Heimatplaneten, um dort die gefangenen Monster abzuliefern. Doch er bruchlandet auf einem fremden Planeten. Die Monster entkommen, terrorisieren das neue Land, und die vier Teile des Raumschiff-Antriebes haben sie auch noch gestohlen. Also macht sich Bomberman auf den Weg sie alle wieder zu fangen. Oder zumindest den Antrieb wieder in Schuss zu bekommen. Je nachdem, ob man das gute oder schlechte Ende haben will.
Von der Struktur hat mich das Ganze tatsächlich ein wenig an Zelda: Link’s Awakening erinnert. Es gibt ein zentrales Dorf, und um es herum sind die vier thematischen aber zusammenhängenden Areale, die via Vogelansicht Bildschirm zu Bildschirm begangen werden. In den meisten davon stellt sich eines der vielen Monster zum Kampf. Die wie gewohnt durch die Bomben zu Fall gebracht werden. Nach dem Sieg hinterlassen sie Items, die entweder direkt weiterhelfen oder im Dorf zu neuen Bomben verbaut werden können. Um Klippen zu überwinden braucht es halt erst mal die Jump Boots. Und damit die Explosionen auch fliegende Gegner erreichen die entsprechende Bombenfusion. Zudem hat jedes Areal ein Dungeon, in dem nach ein paar Geschicklichkeitseinlagen und normalen Kämpfen ein stärkerer Boss wartet. Der hinterlässt eines der Antriebsmodule.
Sind alle vier davon zusammengesucht kann theoretisch fürs Ende bereits davongeflogen werden. Das schickt sich aber natürlich nicht, immerhin hinterlässt Bomberman somit das von ihm ausgelöste Problem der wild rumlaufenden Monster sich selbst. Wer das gute Ende haben will hat von daher jedes Monster zu besiegen, auch die optionalen, die nichts fürs Weiterkommen nötig sind. Netterweise gibt es eine Übersicht, welche Monster in einem der vier Gebiete noch ausstehen. Allerdings führt jenes gute Ende auch noch zu einem weiteren fünften Bosskampf gegen den Chaos Bomber.
Der ist meiner Meinung nach das bessere Ende nicht wert. Der Zwei-Phasen-Kampf, bei dem zufällig überall gegnerische Bomben spawnen und der Hauptgegner noch zusätzlich weiter Attacken wirft, ist einfach nur nervig gestaltet. Und auch ein gutes Stück Glücksabhängig, ob er überhaupt in die Nähe der eigenen Bomben fliegt oder nicht.
Allgemein ist das Problem des Spieles, dass es häufig etwas behäbig wirkt. Das Tempo von Bomberman ist niedrig, es sei denn man rüstet die Rennstiefel aus, was natürlich nur geht, wenn nicht ein anderes Item benötigt wird. Alle Gegner bewegen sich sehr random übers Spielfeld, von daher ist es immer etwas zufällig, ob sie von einer Bombenexplosion getroffen werden oder nicht. Über Abgründe oder andere Fallen in den Dungeons zu springen führt auch oft dazu, dass sie einen dennoch erwischen, weil Bomberman nicht weit genug springt, obwohl es ihm möglich sein sollte. All das nervt hin und wieder ein wenig, doch allgemein ist das Spiel leicht genug, als dass dies nicht zu schlimm ist. Es sei denn der Kampf gegen Chaos Bomber wird freigeschaltet.
Der große Pluspunkt des Spieles dafür ist wie niedlich es ist. Gerade die paar Pixelartworks fürs Opening und Ende sind super süß und zeigen Bomberman mit schrägen Gesichtsausdrücken. Im Spielverlauf hat jeder Gegner eine kleine Rede vorm Kampf, die meist sehr humorig ist. Die Welt ist farbenfroh und die Musik hat Pepp.
Macht also ein meist ganz spaßiges kleines Adventure von 4-5 Stunden, sobald sich zumindest an Bombermans lahme Bewegungen gewöhnt wurde.
Sylvio Konkol
/ 14. März 2023Ich meine mich vage zu erinnern, davon im Club Nintendo Magazin gelesen zu haben. Ansonsten hatte ich keine Berührungspunkte mit dem Spiel, aber wie es anhand der Screenshots zu urteilen auf Link’s Awakening ganz bewusst anspielt, macht es direkt sympathisch. ^^ Hin und wieder verstecken sich hinter der Bomberman-Reihe echt unterhaltsame Action-Adventures. Bomberman Generations auf dem GameCube hab ich z.B. sehr gemocht, obwohl das Prädikat „behäbig“ auch auf das zutrifft.
zuckerlundzynismen
/ 15. März 2023Das größte Problem für Quest ist dann tatsächlich auch etwas, was Link’s Awakening oft angekreidet wird: Das ständige Item-Wechseln, weil es ja nur zwei Buttons gibt (und auf einem idR die Bomben zum angreifen liegen). Die behäbige Steuerung wäre halb so wild, wenn nicht für jeden Sprung oder jedes Rennen zwischen den entsprechenden Stiefeln gewechselt werden müsste.
Aber auf jeden Fall interessant, was so einige Altmaskottchen über die Jahre an Spinoffs bekommen haben. Die Pacman-Spiele sind da teils auch kurios.