Es sind wieder ein paar Spiele gezockt, die nicht zwangsläufig viel an Besprechung hergeben. Zumindest nicht für mich persönlich gesehen. Die ich aber dennoch mal kurz erwähnen möchte. Heute geht es von Horror über ein Jump ’n Run für Kinder, bis hin zu Musikspielen.
Here They Lie
Here They Lie startete als reines VR-Horrorspiel, ist mittlerweile aber auch traditionell ohne das Headset spielbar. Als 2 Stunden Erfahrung, bei der hauptsächlich dich Lokalitäten erforscht werden, klang es doch ganz interessant auf mich. Visuell ist es auch ganz ansprechend. Doch narrativ mir persönlich zu prätentiös und ziellos. Zu Beginn dachte ich mir, es wäre klar, was es mit der Reise auf der Suche nach der Frau in Gelb auf sich hat, aber am Ende ist sie dann Gott?
Hier hat man wirklich mehr auf Style und nicht auf Substanz gebaut. Die paar Gegneraufkommen sind auch eher nervig denn spannend. Wirklich etwas, was als VR-Show sicherlich besser funktioniert, als großartig mehr vom Spiel zu erwarten. Ich hätte halt gerngehabt, dass das Narrativ die einzelnen Gebiete besser bindet, es mehr zu ergründen gibt. Ausschließlich zurücklehnen und beschallenlassen geht etwas gegen den nötigen Forscherdrang diese coolen Szenarien erkunden zu wollen.
Uncanny Valley
Eine weitere kurze Horror-Experience, aber diesmal in einem ganz anderen Stil. Uncanny Valley legt nämlich seinen Wert auf Pixelgrafik. Wir übernehmen den gerade in einem entlegenen Ort angekommenen Tom. Der ist der neue Nachtwächter des dortigen Instituts inklusive Mitarbeiterwohnblock. Zwischen jenen gehen wir jetzt mehrere Tage hin und her und finden die dunklen Geheimnisse heraus.
Das Spiel hat eine gewisse Twin-Peaks-Atmosphäre, weil eben jeder Charakter sowohl biedere Kleinstadt wie auch irgendwie merkwürdig verquere Eigenschaften in sich vereint. Alles ist anders, als es zunächst erscheint. Und wie die Geschichte am Ende ausgeht, wer überlebt, was für ein Typ Tom ist, und wie viele Geheimnisse herausgefunden werden, liegt tatsächlich zum Großteil daran, welche Entscheidungen getroffen werden. Geh ich immer brav nach er Schicht ins Wohnheim, tauche ich eventuell gar nicht erst zu ihr auf, flirte ich mit der Nachbarin… es gibt einige Variablen zu entdecken. Wirklich ein interessantes kurzes Spielerlebnis.
Daze Before Christmas
Die Produktion von Daze Before Christmas ist ziemlich interessant, denn es ist ein europäisches Produkt, welches aber nur in Australien auf den Markt kam. Zumindest auf dem Mega Drive, die SNES-Version kam wohl auch in Europa raus. So ein wenig den Eurojank-Platformer bekommen wir hier auch tatsächlich geboten.
Die Sprites sind groß und haben viele Details zu bieten, die Struktur der Level ist aber nicht immer intuitiv, so dass man leicht den Weg verliert, und Gegner sowie Sprünge manchmal arg unfair gesetzt. Das Spiel ist allerdings ziemlich freigiebig was die Heilung angeht, so dass es dennoch in einem kurzen Aufwasch durchgespielt werden kann. Kurios übrigens, dass der Weihnachtmann durchs Aufsammeln von Kaffee zum Evil Santa wird, als der er den Gegnern einfach seinen Sack über die Rübe zieht. Klingt ehrlich gesagt interessanter, als der Standard-Platformer eigentlich in der Exekution geworden ist.
Bakumatsu Rock
Bakumatsu Rock ist eine Mischung aus Rhythm Game und Visual Novel. Und auch nur in Japan erschienen. Das durchaus interessante Setting bietet Saumurai und die Shinsengumi im frühen 19. Jahrhundert, aber mit einem Einschlag moderner Popkultur und Musik. Erinnert mich persönlich etwas an Samurai Champloo. Allerdings habe ich den Visual-Novel-Part gar nicht gespielt, sondern nur die frei zugängliche Songliste… die frei zugänglich ohne VN-Bespielen auch nur im zweiten Spiel ist.
Aber mir gefielen echt die rockigen Songs sehr gut und wie gesagt ist der Ära-Clash der Optik auch ganz angenehm. Relativ einfach ist es zudem, selbst auf Normal kam ich Rhythmus-Niete leicht durch die Track-List durch, da einem das Spiel schon ziemlich viele Fehlschläge vergibt, beziehungsweise Button-Inputs großzügig gewähren lässt, selbst wenn sie gar nicht mal so nahe der Ziellinie waren. Kurzweilig gute Unterhaltung garantiert.
Uta no Prince-sama Music
Auch Uta no Prince-sama Music ist ein Rhythum-Game voller attraktiver Jungs. Diesmal mit wesentlich individuellerer Track-List, denn statt hauptsächlich in eine Genre-Richtung zu gehen, bringt sozusagen jeder der Kerle sein eigenes Genre mit. Wobei mir davon nicht jeder gefallen hat, der junge blonde Kerl hat die stereotype aufgeweckte Stimme, die seinem Charakter sicherlich gut entspricht, aber für mich eine unglaublich nervige Singstimme hergab.
Eine weitere Sache, die mich ein wenig kalt gelassen hat, war, dass die Inputs sozusagen zum Lied gehörten. Die Button-Eingaben in Rhythm Games machen ja meist Geräusche, in den beiden UtaPri Musics allerdings jene von einem Musikinstrument. Das hört sich immer sehr störend an, wenn man den Beat zwar gut genug trifft, um vom erneut recht einfachen Spiel durchgelassen zu werden, aber dann doch so leicht falsch liegt, wodurch der Sound des Instruments nicht hundertprozentig zum Lied passt. Die Aufmachung an sich ist auch ziemlich bieder gewesen, hier ist nix mit einem vollen Musikvideo oder Tanzeinlage im Hintergrund, wie einem das normalerweise in diesen Spielen geboten würde.