Wir haben es geschafft, ein weiteres Jahr liegt hinter uns. Frohes Neues an alle, die in 2023 angekommen sind. Dann wiederum, wer es nicht geschafft hat, der wird das hier auch nicht lesen können.
Ich
Für mich persönlich lag privat gesehen kein besonders geiles Jahr hinter mir. Es ist echt erstaundlich, aber Anfang-Mitte 2020 war ich auf meinem besten Hoch seit wahrscheinlich fast zwei Jahrzehnten. Mir ging es noch nie so gut, ich war noch nie so stabil, und alle Weichen standen darauf, dass es genauso weitergeht. Was zwei Jahre doch alles anrichten können, das ging mir nämlich nach und nach alles flöten und 2022 war ich an einem neuen Dekaden-Tiefpunkt angelangt würde ich mal sagen. Das hat sich glaube ich auch in meinem Online-Verhalten ausgedrückt und ich hatte wesentlich weniger Energie auf den sozialen Netzwerken mit meinen üblichen Kontakten zu interagiren.
Selbst hier im Blog gab es zur Jahresmitte deswegen über einen Monat keine Einträge, weil ich mich dazu einfach nicht aufraffen konnte, wozu es erneut in den 12 Jahren, seitdem ich auf WordPress bin, bisher noch nie gekommen ist. Und das habe ich auch an den Besucherzahlen gemerkt. Geschriebene Blogs sind ja eh nicht mehr das, was heutzutage viel besucht wird, und so ein kleines privates wie meines eh nicht. Ich hab ja auch immer gesagt, dass ich mehr für mich selbst schreibe und es ein netter Nebeneffekt ist, wenn es nebenbei auch noch jemand anderes interessant genug zum Lesen findet. Doch etwas deprimierend ist es schon, dass einem jede Internet-Platform mittlerweile direkt auf der Landing Page das eigene “Engangement”, welches man in letzter Zeit bekommen hat, zeigt, um einem die eigene Wertigkeit zu zeigen. Für mich war es einfacher zu ignorieren, dass ich nicht viel gelesen werde, als WordPress mir nicht direkt zum Login bereits die letzten Zugriffsstatistik unter die Nase rieb. Und seit den zwei Pausen-Monaten ist jene so niedrig wie nie zuvor. Ich war nie in meinem Leben mit irgendwas populär oder erfolgreich, und das ist eigentlich auch Ok so, aber es wäre schon gelogen zu sagen, dass dies ständig schwarz-auf-weiß gezeigt zu bekommen nicht doch manchmal etwas nagen würde.
Das Blog
Aber was waren Schwerpunkte letztes Jahr im Blog so? Zum einen gab es natürlich da das große Thema der Budget-Line. Maßgeblich einen Beitrag pro Monat über die Simple 2000 Line von D3 auf der PS2, die doch so einige interessante wenn auch nicht immer gute Kuriositäten zu bestaunen hatte. Und auch in die davon inspritierte Sega Ages 2500 haben wir kurz geschaut. Ich habe Final Fantasy XIV endlich richtig für mich entdeckt und während A Realm Reborn und der ersten beiden Erweiterungen gut Spaß gehabt. Irgendwie wurde es auch etwas Pokemon-intensiv mit zwei Romhacks und dem offiziellen Arceus, welches ich zuerst gar nicht holen wollte, dann aber doch Bock drauf bekam. Die neuesten hab ich übrigens auch bespielt, der Eintrag muss nur noch fertiggemacht und online gestellt werden. Zum Großteil waren die Beiträge aber sehr dem Thema des Blogs entsprechend: Ohne roten Faden einfach Geschreibsel über das Medium, welches mir gerade nach Lust und Laune unterkam. Ein wenig Monster Hunter, ein wenig Team Ico, ein wenig Tokusatsu etc.
Einige Favoriten aus dem letzten Jahr wärend übrigens beispielsweise an Spielen 13 Sentinels und an Anime Ranking of Kings gewesen. Zwei weitere Beiträge, die noch kommen müssen. Dieses Jahr im Blog gibt es… erst mal wie schon gezeigt einige Einträge von Dingen aus Ende letztes Jahr. Und dann schaun wir mal. Ich hätte voll Bock mal durch die Discworld-Bücher oder allgemein wieder mehr zu lesen. Mir kam die Idee meine verbleibenden 3 Wii- und 2 PSP-Spiele eventuell anzugehen. Und tatsächlich wird es aus einem bestimmten Grund wahrscheinlich ein wenig Sonic zu bestaunen geben, aus der Perspektive jemandens, der bisher keine gespielt hat.
Auf Twitch
Und wie steht es so um andere Platformen, auf denen ich aktiv war? Zunächst möchte ich in eigener Sache erwähnen, dass ich damit begonnen habe, auf Twitch zu streamen (https://www.twitch.tv/kursedblessing). In den letzten zwei Jahren habe ich sehr gern als Realitätsflucht in Streams abgehangen, anderen beim Spielen zugesehen und mit ihnen gechattet. Und als Binaryscroll letzten Oktober ein paar Halloween-Streams veranstaltete, kam es mir spontan eventuell auch einfach mal mein jährliches Clock Tower in den Äther zu streamen. Ganz klein alles nur, wie üblich habe ich nicht erwartet, dass mich groß jemand sehen will, und war etwas genervt, dass Twitch ständig aufzeigte, wie “nahe” ich doch dem Affiliate angeblich bin – nur noch ein wenig den Grind und zu bist was.
Wie sich herausstellte hatte ich allerdigs tastächlich ziemlich viel Spaß daran, circa ein Mal in der Woche auf Twitch was zu spielen und mit ein paar Leuten zu quatschen. Es ging durch Sonic Mania und meinem Kindheitsfavoriten Zelda: Link’s Awakening und zuletzt auch durchs aktuelle The Quarry. Ich habe es sogar kurz vor Jahreswechsel tatsächlich zum Affiliate geschafft, dank der Hilfe lieber netter Menschen. Hier noch mal ein Dankeschön an jeden, der den Follower- und Viewer-Count während der Streams erhöht hat. Es gab also tatsächlich auch noch gute Dinge zu berichten aus dem letzten Jahr. Es ist witzig, denn vorm Livegehen ist schon mit viel Anxiety verbunden, aber wenn ich dann am Streamen bin gefällt es mir sehr. Ich hoffe dem dieses Jahr auf jeden Fall weiter nachgehen zu können.
Oh eine ganz coole Sache war auch etwas, zu dem mich der Clock Tower Stream angestachelte. Es hat mich mal die Speedruns für das Spiel ansehen lassen, weil eine Route so schnell gehen kann, sobald man sich auskennt. Und da fiel mir auf, dass es überhaupt keinen Run für die A-Route der Wonderswan-Version gibt. Also habe ich zum Spaß mal einen eingereicht und bin damit ein World Record Speedrunner, wenn auch nur auf Grund fehlender Konkurrenz.
Externe
Was Beiträge auf anderweitigigen Homepages angeht, gibt es auch das eine oder andere zu berichten. Spielkritik war so freundlich mich zweimalig in deren Lesenswert zu erwähnen. Zunächst im Februar dank Oneechanbara und dann wieder im Dezember mit Ys IX: Monstrum Nox. Immer wieder schön, ein Feedback zu bekommen, dass das eigene Geschreibsel doch lesenswert ist. Sterben von privaten Blogs hin oder her. Apropos Oneechanbara, ebenfalls im Dezember, nachdem ich mit den Simple 2000s auf dem hiesigen Blog durch war, habe ich über jene Reihe neuverpackt auch für Videospielgeschichten geschrieben. Das ist dann sogar Inception-mäßig kurz vorm Neujahr in einem weiteren Lesenswert von Spielkritik aufgetaucht.
Auf der Englisch-sprachigen Homepage RPG-o-Mania gab es auch drei neue Beiträge von mir. Ich schrieb sowohl ein Review für Shin Megami Tensei III: Nocturne HD und Koudelka, und abschließend gab es sogar noch eine knappe Retrospektive zu Dragon Quest. Man stelle sich mal eine RPG-Homepage vor, die nicht Dragon Quest erwähnt. Das konnte ich so selbstverständlich nicht stehenlassen. Und natürlich erinnere ich an hiesiger Stelle gerne noch mal, dass ich am 2021 von Bitmap Books veröffentlichten A Guide to Japanese Role-Playing Games eine kleine Rolle gespielt habe, welches auch dieses Jahr immer wieder einen neuen Print Run erfuhr.