Es ist endlich soweit, nach 8 Jahren und dem Überspringen einer gescheiterten Konsole halten wir alle endlich ein neues Animal Crossing in der Hand. Perfekt zu einem Zeitpunkt, bei dem man viel zu Hause zu hocken hat und sich sowieso selbst stresst. Einsinken, Handheld an, Hirn aus, einen virtuellen Alltag in Animal Crossing mit bekannter Struktur geschehen lassen, statt an den unsteten reellen Alltag denken zu müssen.
Der erste Tag ist selbstverständlich wie immer hauptsächlich das Set Up. Immerhin schön, dass man wie in Happy Home Designer endlich direkt sein Aussehen wählen darf, statt luftige Fragen zu beantworten und auf das Beste zu hoffen. Ein direkter Reroll-Button für die anfänglich zur Auswahl stehenden vier Inseln wäre schön, aber ich denke mal, man soll da nehmen, was kommt. Ich habe zumindest nur einmalig von vorn begonnen, weil mir die ersten vier wirklich überhaupt nicht gefallen haben und aus dem zweiten Set dann mein Yumemi herausgesucht. Als erste Bewohner habe ich das Huhn Plucky und das Eichhörnchen Sheldon, während die Frucht Pfirsich ist. Damit kann ich ganz zufrieden sein.
Auch für mein Noch-Zelt habe ich eine nette Stelle gefunden, nachdem ich gar nicht daran dachte, dass zunächst alle Bereiche jenseits der Flüsse gar nicht zur Auswahl stehen. Genau in einer Beuge des Flusses zwischen ihm und einem Teich ist es geworden. Sieht schon ganz schnieke aus. Und boah, das Spiel sieht sowieso super aus, selbst das Unkraut kann sich mittlerweile sehen lassen. Wir sind weit gekommen seit einem N64-Spiel, einem auf GC-Disc geworfenem N64-Spiel, einem DS-Spiel in pixeligerem N64-Look und einem Wii-Spiel in leicht höher aufgelöstem N64-Look. New Leaf und jetzt New Horizons sehen richtig gut aus und ich mag ja auch sehr den im Wind rauschenden Blättern oder Regen auf den Wasseroberflächen zuschauen. Super chillig.
Natürlich sind viele der neuen Mechaniken sehr Smartphon-Gamey. Die Sache mit den Nook Miles neben der eigentlichen Währung, die einem bei gewissen Meilensteinen aber auch durch Daily Tasks zugesteckt werden, sind aber sicherlich eine nette Idee, um die Spielerin bei Stange zu halten und etwas zu tun zu geben, selbst wenn es aktuell nicht viel zu tun gibt. Animal Crossing ist halt bekanntlich sehr langsam und bedächtig. Auch das Crafting soll wahrscheinlich mehr zu tun geben, wobei ich ehrlich gesagt drauf verzichten könnte, dass meine Werkzeuge alle halbe Minute brechen und neu gecraftet werden müssen. Für Möbel und so ist die Idee aber nett. Definitiv eine Verbesserung ist die größere Flexibilität, wo was auf der Insel gebaut wird, und sich vor allem vorher anschauen zu können, wie dies aussieht. Ganz davon zu schweigen, die Häuser der anderen Bewohner selbst hinpflanzen zu dürfen, statt das die sich rücksichtslos dahin setzen, wo ihnen lieb ist.
Das Zeremoniell des Anzündens eines ewigen Leuchtfeuers ist sicherlich auch sehr süß gewesen und passt gut zur Insel-Thematik. Ich persönlich werde jedoch den Stadtbaum etwas vermissen, da ich den nicht nur toll anzusehen fand, sondern auch eine schöne Visualisierung dessen, wie lang die Stadt schon steht und wie viel Lebenszeit man im Spiel verloren hat.
Buffburg und Rocksalot find ich ja auch gut
Mein bescheidens Heim im Flussarm
Gulliver ist hier
Obligatorischer „Hab den Quastenflosser“ Flex
Nach einem kurzen ersten Tag, an dem ich die 5.000 Meilen zur Zeltabbezahlung und die 5 Tiere für Nook überreichte, konnte es mit dem zweiten also etwas mehr losgehen. Nun mit einem hübschen kleinen Häuschen ausgestattet und mit einem Zelt für Eule Blathers, der die ganzen gefangenen Insekten und Fische annimmt. Oder auch nicht, denn nach 15 macht er auch schon wieder dicht, um das vollwertige Museum zu errichten. Aber immerhin konnte die Existenz eines richtigen Hauses gut dafür genutzt werden, um die mittlerweile gefangenen Spezies alle ins Lager zu schmeißen, statt wie einige andere ihre halbe Insel mit Aqua-/Terrarien vollzustellen. Zusätzlich schön, dass kein Schrank im Haus stehen muss, um Lager zu haben, und das dort alles über Icons nun leichter zu finden ist.
Dabei kam es mir so vor, als wären die Wespen nun einfacher zu fangen, solange man das Netz ausgerüstet hat, wenn man den Baum schüttelt. Auch die Maulwurfsgrille war überraschend leicht für mich zu lokalisieren. Was gut ist, jetzt, wo die Schaufel ständig brechen kann. Ganz niedlich ist auch der Einfalls, dass die Werftschaben auf den feuchten Steinen an den Stränden herumliegen. Und der Schillerfalter ist so schön durchringend blau und leuchtend. Der neue Gespensterfisch ist auch total süß. Hach, was eine nette Flora und Fauna. Apropos Flora: Das Geschenk der zweiten Frucht waren bei mir Kirschen.
Heute war zudem Gulliver an den Strand gespült worden. Mittlerweile gibt es aber wohl keine kleine Fragesession zu diversen Ländern mehr, sondern allgemeine Möbel für die Hilfe von ihm. Meine nächsten Meilen nutzte ich dafür, das super praktische Werkzeug-Rad zu kaufen, sowie genauso praktisch die Erweiterung des Inventars. Das ist super nützlich, auch wenn Sachen nun wesentlich größere Stacks haben, einfach weil durch das Crafting natürlich auch viel mehr Slots benötigt werden.
Interessant ist, dass die Nooks nicht mehr für die Nacht schließen, zumindest im ersten Zelt nicht. Es kann also jederzeit Zeug an sie verkauft werden. Beispielsweise die nächtlichen Taranteln, die durch das Anschleichen seit New Leaf glücklicherweise wesentlich einfacher zu fangen sind, und bei mir in New Horizons auch gar nicht mal so selten auftauchen. Zumindest als ich den anfänglich zugänglichen Raum von Unkraut befreit hatte, es also mehr freie Spawn-Fläche für sie gab.
Auch echt nett war, dass sich Bewohner teilweise einfach so auf den Boden setzen, um sich auszuruhen. Keine Ahnung warum, aber das gefiel mir total.
Am dritten Tag hat es dann ganztägig bei mir geregnet. Das bedeutet natürlich, dass es Zeit für die Tradition war, einen Quastenflosser bekommen zu wollen. Ich werde je nie mit bloßem Auge die riesigen Fischschatten von den großen oder gar einigen der medium Schatten unterscheiden können. Viele Seebarsche und Rote Schnapper gingen mir also an die Angel, bis sich zum Tunfisch und Riemenfisch dann tatsächlich ein Quastenflosser gesellte. Und später noch ein zweiter.
Ich liebe den Wisp
Blöd wie ich war vergaß ich, Coco einzuladen
Shop-Eröffnung
Museums-Eröffnung
Total niedlich sind ja auch die auf den Steinen hockenden Schnecken und wie sie sich in Haus zurückziehen und einfach vom Stein rollen, wenn man ihnen zu nahekommt. Interessant finde ich zudem, dass es den leuchtenden Boden aus dem GC-Spiel wider gibt, bei dem man ein Mal pro Tag Geld ausgraben kann. Zusätzlich zum Geld-Stein natürlich. Der fast nervt, da ich lieber mehr Iron Nuggets aus den normalen Steinen hätte. Das Holz für den Bau des Ladens war nämlich nicht schwer zu bekommen, aber die 30 Nuggets schon.
Deswegen bin ich, nachdem ich die neuen Frisuren und Haarfarben gekauft hatte, für meine Meilen mit Tickets zu randomisierten Inseln geflogen. Auf die anderer Leute kann ich ohne Nintendo Online Subscription ja nicht. Ironischerweise hatten zwei davon meine Starter-Pfirsiche wachsend, die dritte dann immerhin Bambus. Neben dem konnte ich also nur die Kokosnüsse für Palmen mit nach Hause bringen, statt einer weiteren Frucht. Immerhin haben die dort zugänglichen Blumen dazu geführt, dass ich auch die Gottesanbeterin und ihre Orchideen-Variante einsacken konnte. Zusammen zu den nötigen Iron Nuggets.
Als besonderes Schmankerl flog dann am Abend auch noch der Wisp auf der Insel rum, dem man nach dem Erschrecken erst mal seine Seelenteile zurückholen muss. Ich find den ja super sympathisch. Kann ich dem irgendwo ein Grab bauen?
An Tag 4 ging es dann los. Neben dem Museum war auch der Shop der Nooklings geöffnet. Was natürlich auch bedeutet, dass nun nicht mehr rund um die Uhr an sie verkauft werden kann. Wobei es eine nette Verkaufsbox vor dem Eingang gibt, um dort dennoch Dinge abliefern zu können, was dann aber glaube ich einen leicht reduzierten Preis einbringt. Tapeten und Böden nehmen nun keine Verkaufsslots mehr weg, sondern sind mit den Blumen und Werkzeugen in ihrem eigenen Schrank untergebracht, was ich auch sehr angenehm finde. Zunächst einmal war ich eh damit beschäftigt, alles Gefangene ins Museum zu schleppen.
Für mich ist das Museum an sich ja sowieso schon immer das Highlight in den Spielen, aber New Horizons hat sich echt übertroffen. Die Ausstellungen wirken nicht mehr so klaustrophobisch, weil die Räume nun wirklich groß wirken. Und außerdem hat jeder ein eigenes kreatives Design. Bei den Aquarien kann man beispielsweise bei einem in Röhren mitten durchgehen, bei einem anderen durch Bullaugen von hinten reinschauen. Bei den Fossilien gibt es einen Evolutionsraum, bei dem die Schatten der Bewohner-Tierarten auf ihre Vorfahren deuten. Richtig schön verspielt. Auch sind Tiere nicht mehr nur auf ihr eines Getto beschränkt, sondern halten auch andere Räume lebendig. So gibt es im Insektenabteil ein Schmetterlingsrondell mit Brunnen in der Mitte, in dem ein Koi rumschwimmt. Und fliegen aus dem Schmetterlingsraum bekannte dennoch auch teilweise in den anderen Insektenräumen durch die Luft.
Zwei weitere Besucher gab es ebenfalls bereits zu verzeichnen. Sahara war da, um mir den Raum umzugestalten, was ich aber selten annehme. Und Harvey hat mich auf seine Photoinsel eingeladen, dem ich allerdings auch noch nicht nachgegangen bin. Dann haben natürlich die beiden Nachbarn nun endlich ihre eigenen Häuser und ich sollte neben einer Stelle für eine Brücke auch die für drei weitere Hausgrundstücke aussuchen, dem ich natürlich sofort nachgegangen bin. Müssen sogar schon rudimentär eingerichtet werden, bevor neue Bewohner zuziehen wollen.
Einwohner #3, Cool Cat
Einwohner #4, Precious Penguin
Einwohner #5, Beaming Bird
Das perfekte Pass-Foto gibt es nic-
Ach ja, und da es endlich die Leiter gibt, können nun auch die oberen beiden Plateaus der Insel betreten werden und so dort exklusive Fische wie die Goldforelle oder der am Ende des Monats verschwindende Huchen gefangen werden. Hier oben gibt es auch schon Blumen, bei mir sind es Dahlien. Netterweise scheinen Blumen nicht mehr zerstört zu werden, wenn man drüber rennt, höchsten die Blüte kann zerbrechen. Die auch gesondert gepflückt wird, statt die ganze Pflanze auszureißen.
Zum Start des fünften Tages war der erste neue Bewohner in eines der drei ausgezeichneten Grundstücke eingezogen, nämlich Punchy die Katze, die ich auch sehr hübsch finde. Bisher hatte ich Glück mit meinen Nachbarn. Die Brücke über den Fluss war fertig, wobei mit dem Stab über den Fluss zu springen immer noch schneller und einfacher ist, als zu ihr immer zurückzulaufen.
Tom Nook hat mir gezeigt, wie man nun die einzelnen Möbel ähnlich dem Re-Tail aus New Leaf abändern kann. Beispielsweise beim Schrank die Färbung des Holzes zu bestimmen. Eine der Stachelschweininen war ebenfalls vor Ort, um mir bei einem kleinen Stand etwas an Klamotten zu verkaufen.
Die Dorfbewohner scheinen einem auch immer mal wieder was zuzustecken. Neben DIY-Plänen habe ich beispielsweise einen Emote beigebracht bekommen und da wir nun eine florierend-wachsende Kommune sind, wurde mir heute eine Parkbank und eine Straßenlampe überreicht. Voll nett.
Ansonsten habe ich die Zeit hauptsächlich damit verbracht den Rest der Insel von Unkraut zu befreien. Und da ich Dahlien nicht so schön finde, deren Wuchs auszudünnen und andere Blumen zu pflanzen (Tulpen und Anemonen werden mir verkauft). Außerdem natürlich weiterhin Insekten und Fische gefangen, die aktuell da sind, wobei sich der Ranchu Goldfisch als besonders hartnäckig erwies und ich für den Speerfisch an den Dock einer random Insel musste, weil bei denen dort eher was reinspawned als bei der großen eigenen Insel. Mittlerweile habe ich dann auch eingesehen, dass die randomisierten Inseln wohl zu 90% mit den heimatlichen Früchten/Blumen ankommen und man echt Glück haben muss, mal eine andere zu finden.
Die verbliebenen zwei Tage der Woche waren relativ chillig. Mit dem türkisen Pinguin Sprinkle und dem pinken Vogel Midge sind auch die anderen beiden Häuser bezogen worden. Gulliver wurde erneut angespült und Celeste kam zum Sternenschauen vorbei. Die Kirschen waren ausgewachsen und prompt habe ich eine Insel ohne Pfirsiche bei den Random Islands gehabt. Mit Kirschen. Nook hat angekündigt, dass er das Residetial Services ausbauen wird. Ich gehe davon aus, dass damit sein Zelt kurzzeitig geschlossen wird, und habe dann doch am letzten Tag der Woche schnell meinen ersten Kredit abbezahlt, um das Haus vergrößern zu können. Platz geht mir eh langsam aus. Wobei meine Insel genau wie meine Hauseinrichtung eh noch wild zusammengewürfelt ist. Da mache ich mir erst genauere Gedanken drüber, wenn mehr freigeschaltet wurde und ich mir einen besseren Eindruck eines möglichen Gesamtlooks machen kann.