Wir bleiben vorerst bei den Einträgen zu mehreren Games auf einmal. Diesmal haben wir es mit einer Hand voll Spielen zu tun, die sich allerdings thematisch nicht mehr unter einen Hut bringen lassen, sondern lediglich über die letzten Monate zusammengelaufen sind. Nichts, was je einer super langen Besprechung benötigen würde, was allerdings keine Aussage über deren Qualität sein soll.
UuultraC
Von dem Machern von Hashihime of the Old Book Town kommt ein weiteres 18+ Boys Love Kinetic Novel. Bedeutend, dass es hier keine Multiple-Choice-Antworten wie in einem regulären Visual Novel gibt, sondern es wird eine geradlinige Geschichte von Anfang bis Ende in einem durchgelesen. Dafür gibt es drei Kapitel, die sich nacheinander freischalten, und die aus der Sicht von drei verschiedenen Paaren einzelne Teile der Geschehnisse beleuchten.
Wir befinden uns hier im Japan der Showa-Ära, in der Kaijuu und maskierte Superhelden besonders beliebt sind. Und im hiesigen Falle auch echt. Die Stadt, in der wir uns befinden, wird regelmäßig von Kaijuu heimgesucht, die von den Icarus-Kriegern bekämpft werden. Bedenklich ist dabei, dass jeder durch Kaijuu-Blut infiziert und selbst zu einem werden könnte.
Das Spiel, oder eher Buch, beleuchtet nun die verschiedenen Konflikte, die in einer solchen Welt auftreten, besonders dann, wenn es plötzlich gar nicht mehr so eindeutig ist, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Was ist mit den unfreiwillig infizierten Menschen, die ihr Leben normal weiterleben wollen? Welche Motivation bringt die Icarus-Kämpfer dazu, anderes Leben auszulöschen?
UuultraC ist definitiv ein wilder Ritt. Mit vielen Wendungen ausgestattet, mit Dingen, die sich erst in späteren Kapiteln wirklich klären. Mit Charakteren, die mal merkwürdige-amüsant, dann doch wieder melancholisch und manchmal auch einfach unglaublich toxisch sind. Das Paar in Kapitel 2 in Besonderem ist mal wieder sehr schwer durchzustehen. Doch immer ist das Geschehen faszinierend und ich war absolut gedrängt dazu, herauszufinden, was als Nächstes geschehen wird. Schon zi
Besonders hilft der Atmosphäre hier übrigens die audiovisuelle Seite. Das Spiel benutzt einen minimalitischten Zeichenstil für die Grafiken. Mit sehr kreativem Einsatz von Formen und Signalfarben wird hier viel Dynamik in die starren Bilder gebracht. Genau wie der sehr auf den Punkt gebrachte Einsatz ihrer Einblendungen zusammen mit Soundeffekten und dem Soundtrack das Geschehen noch zusätzlich erhöht.
Galaxy Fräulein Yuna 2: Eternal Princess
Drei Jahre nach dem erfolgreichen Debut von Galaxy Fräulein Yuna auf dem PC Engine CD erschien dann der zweite Teil der Trilogie. Was die Fantranslation angeht, musste weniger lang gewartet werden: Bereits wenige Monate nach dem ersten Teil wurde auch der zweite in Englisch spielbar gemacht.
Auch hier folgen wir dem etwas tollpatschigen Idol und Kämpferin für Gerechtigkeit Yuna, die in einen Streit mit ihrem Nemesis Erika verwickelt wird. Eigentlich kein großes Dinge, doch eskaliert das so weit, dass die Eternal Princess reaktiviert: Ein Kampfschiff, das Planeten zerstören kann. Nun geht es natürlich darum dies aufzuhalten. In dem mal wieder quer durch die Galaxie gereist wird, mit niedlichen Mitstreitern, gegen andere Idols kämpfend, und schräge Planeten besuchend.
Grundsätzlich spielt sich Eternal Princess genau wie der Vorgänger zum Großteil als Visual Novel. Hauptattraktion ist es, der charmanten Reise der quirligen Charaktere zu folgen. Und das sieht diesmal sogar noch besser aus. Das Spiel starte mit einer mehrminütigen Cutscene in einer kriegerischen Auseinandersetzung, mit tolle detaillierten Pixelart und teilanimierten Sprites. Die Hand voll Kämpfe spielen sich diesmal allerdings anders, und basieren auf zufällig gezogenen Karten, dank denen diverse Moves eingesetzt werden können. Die haben mir leider die Laune am Spiel total verloren. Entweder hatte ich einfach unterirdisch schlechte RNG, oder die späteren Kämpfe sind extrem gegen einen gerichtet. Vielleicht beides. Jedenfalls musste ich viele davon sehr häufig wiederholen, nie wissend, ob ich jetzt Karten ziehe, die mich wirklich gewinnen lassen. Schade, hoffentlich machen die Strategy-Kämpfe im dritten Teil mehr her und geben dem Spieler mehr Kontrolle. Ich hätte Eternal Princess mehrmals beinahe fallengelassen.
Sonic CD
Mit Sonic CD habe ich letztes Jahr meine Streaming-Karriere beendet. Einen Kreis bildend, immerhin gehörte Sonic Mania zu einem der ersten Spiele, die ich auf Twitch angegangen bin. CD war eigentlich schon länger als Option gedacht, aber nachdem ich mit ein paar weiteren Sonics eine eher schlechte Erfahrung machte, wurde es bis dahin auf Eis gelegt.
Also nett aussehen tut das Spiel auf jeden Fall. Es beginnt mit einer spaßigen Anime-Sequenz, um das CD-Medium auch auszunutzen, und auch die sieben Stages sind sehr bunt und bieten viele Details an, aber nicht so viele, dass sie teilweise schlecht lesbar sind wie bei Knuckles Chaotix. Gimmick ist hierbei, dass jedes Stage drei Versionen zur Verfügung hat: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, was zu unterschiedlichen Enden führen kann, je nachdem, welche davon der Spieler getriggert hat. Ich glaube ich war fast immer im Gegenwarts-Standard unterwegs.
Das Spiel hat mir nun endgültig die Gewissheit gebracht, dass Sonic einfach nicht wirklich für mich ist. Es wird als eines der besten seiner Spiele gehandelt und dennoch klickte es mit mir nicht ganz. Die Gimmicks gingen mir mal wieder gehörig auf den Nerv, wie beispielsweise das Rennen gegen Metal Sonic, ich möchte doch einfach nur normales Platforming betreiben. Aber auch dann habe ich Stages lieber geradliniger als die mehreren Ebenen und hin und zurück zu rennen wie in den Sonics. Ich fühle mich hier häufig verloren und unsicher, ob ich überhaupt den richtigen Weg eingeschlagen habe, eventuell gar in Kreisen laufe.
Mini Sonic ist aber definitiv niedlich!
Meine Liebe: Yuubinaru Kioku
Ich hatte endlich meine Revanche an Tanbi Musou Meine Liebe, welches ich unter diesem Namen bereits zweimalig auf dem GBA ausprobiert, aber keinen der drei angezielten Kerle gewinnen konnte. Diesmal habe ich das Dating Sim in seinem Port auf die PS2 gespielt, mit jetzt weniger verpixelten Artworks, vollem Voice Acting, und kleinen Animation, wenn ein Charakter-Sprite auf den Bildschirm poppt. Sozusagen ein Proto-Remaster.
Diesmal hatte ich mir den Rotschopf Eduard herausgesucht gehabt. Und auch gewonnen. Das macht mich natürlich glücklich, immerhin war Meine Liebe bisher das einzige Dating Sim, bei dem ich nie einen Charakter einsacken konnte. Was genau ich diesmal richtiger gemacht habe, als bei den letzten Versuchen, weiß ich aber nicht. Ich habe den Charakter Guide von der gleichen Quelle genutzt. Und immerhin ist das Gameplay typisch Tokimeki Memorial: Stats grinden (sehr einfach hier) und über Dates die Zuneigung hochschrauben. Es gibt zudem ein paar mandatory Date-Szenen, die man gesehen haben muss. Und auch die Balance zwischen Freundschaft zu den Kerlen und den drei weiblichen Freunden gehört beachtet.
Aber all das hatte ich auch beim letzten Mal gemacht und dennoch die Männer nicht eingeheimst. Also entweder habe ich etwas besser gemacht, ohne das zu merken. Oder eventuell ist die PS2-Version auch etwas gnädiger zu einem. Oder eben was auch immer ich unbewusst falsch machte, ist für Eduard im Gegensatz zu den vorigen Personen egal gewesen. Ähnlich wie bei Tokimeki Memorial 3, wo ich auch von fünf Mädels nur drei gewann, während ich nie herausfand, was ich bei den anderen beiden falsch machte.
Minami Lane
Hierbei handelt es sich um ein angenehmes, kleines Spielchen, bei dem man eine Nachbarschaft an einer Straße entlang aufbaut. Es werden Geschäfte, Wohnhäuser und Parks hinzugefügt und jene dann auch wahlweise erweitert, wobei eine Produktivitäts- oder Schönheitssteigerung zur Verfügung steht. Shops bringen Geld ein, Parks Schönheit, und Zufriedenheit wird sichergestellt, in dem die Bedürfnisse der Bewohner befriedigt werden. Viele Gebäude sind nur mit gewissen erreichten Grundwerten zum Bau freigegeben.
In fünf Missionen werden nun gewisse Gewinnvoraussetzungen gestellt. Beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Katzen anzulocken, oder sowohl die jungen wie alten Bewohner mit je einem perfekt ausgestatteten Laden zufriedenzustellen. Das immer ohne jeglichen Zeitdruck, ein Time Limit kommt wenn überhaupt höchstens als optionaler Leistungsanspruch hinzu. Und dennoch bleibt es immer sehr leicht sie alle zu erfüllen. Natürlich gibt es auch einen Sandbox-Modus, in dem eine niedliche und beschauliche Straße ganz frei Schnauze bebaut werden darf. Gute Art und Weise, mal eine Stunde oder zwei zu verbringen.
zuckerl & zynismen 