The Origins of Aging Dragons

Dear Lord, this game. Es hat von Beginn an nicht wirklich mit mir geklickt und wurde nur sukzessiv schlechter. Am Anfang fand ich es ehrlich gesagt nur ein wenig auf der langweiligen Seite der Dinge. Was seltsam ist bei einem Bioware-RPG, da deren Stärke es eigentlich ist, interessante Welten zu erschaffen. Mass Effect beispielsweise fand ich toll, auch wenn es eine Ansammlung von SciFi-Tropes ist. Dragon Age: Origins fand ich hingegen bestechend langweilig. Typisches Tolkiensches High Fantasy, aber im Gegensatz zu einem Skyrim (oder Mass Effect) ohne die Atmosphäre, ohne das Feeling wirklich einen Herr der Ringe (oder Babylon 5) nachzuspielen. Einfach ein langweiliges Design und auch nicht sonderlich interessant geschrieben häufig. Dazu kommt noch, dass es „Dark“ Fantasy ist, was einfach nur bedeutet, dass es viel Blut, hin und wieder mal ne halbe Titte zu sehen gibt und vor allem, was die Sache nicht gerade spannender anzusehen macht, alles Braun ist. Selbst das Laub der scheiß Bäume ist ausgewaschen und auf der braunen Seite des Grüns, wenn das Sinn macht. Mein elfischer Charakter hat schon allein deswegen rote Haare von mir verpasst bekommen, weil das so ziemlich die kräftigste, lebendigste Farbe im ganzen Spiel ist – auch wenn es Kupfer und natürlich kaum bei NPCs zu sehen ist.

Die Handlung war auch nicht viel interessanter. Der Archdemon ist wieder erwacht, ergiest die Darkspawn übers Land und wir als die verbliebenen der kürzlich verratenen Grey Wardens haben es in der Hand, jene zu besiegen. Dafür brauchen wir aber eine Armee und so verbringt man 90% der Spielzeit damit, den jeweiligen Rassen des Landes bei ihrem kleinen Problemchen zu helfen, damit sie Unterstützung zugestehen. Dann noch gegen den Archdemon gekämpft und rum ist.

Als einziges wirklich gut geschrieben empfand ich die anderen Gruppenmitglieder, bzw. 4 davon. Dog sagt zwar natürlich nix, aber ist wirklich herzallerliebst und hat tolle Szenen mit anderen Charakteren. Zevran ist einfach nur herrlich witzig, nie um eine Retour verlegen und für jeden Spaß zu haben. Alistair hat auch einen herrlichen Selbsthumor und Morrigan, wenn sie auch nicht einstecken kann, ist gut im zynischen Austeilen. Gerade besagte Charaktere zusammen im Team zu haben, hält so einige nette Diskussionen parrat.

Das Gameplay erinnert mich an Final Fantasy XII, auch wenn mich West-RPGler jetzt wahrscheinlich lynchen wollen, weil FFXII sich das auch nur bei Baldur’s Gate abgeschaut hat, zu dem Dragon Age: Origins gern als geistiger Nachfolger gehandelt wird. Die Reihe steht schon länger auf meiner Liste (an Spielen, die ich irgendwann gern mal spielen würde, wann steht aber in den Sternen, da eine gute Hundertschaft auf besagter Liste ist), gerade weil mir BG2 wiederholt nahe gelegt wurde, damals mit Planescape: Torment. Nach Dragon Age: Origins hab ich’s von der Liste gestrichen. Aber egal, das Kampfsystem läuft also so: Charaktere werden von der KI gesteuert, die über Taktiken eingestellt werden können ganz a la Gambits in FFXII. Es kann allerdings wild zwischen den Charakteren hin und her geschaltet werden, wen man dann jetzt selbst kontrollieren will. Außerdem jederzeit pausiert, um in der Hitze des Gefechts nicht überrumpelt zu werden, sondern in Ruhe jedem Befehle geben zu können. Im Gegensatz zu FFXII ist DA:O auch nicht sehr einfach, dieses nervige Stop-and-Go also durchaus häufiger nötig.

Was mir aber so richtig auf den Zeiger ging ist, dass DA:O überhaupt keine Balance hat, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Das Spiel springt munter zwischen total einfachen und wirklich schweren Stellen hin und her und es wird einem gern schon mal geraten, einfach für gewisse Momente den Schwierigkeitsgrad runter zu stellen. Bei einem guten, ausbalancierten Spiel sollte ich das aber nicht tun müssen. Und ich hab mich auch schon fast etwas davon beleidigt gefühlt, was DA:O mir als „Easy“ verkauft, da ich einige Stellen dennoch als sehr schwer empfand.

Schlichtweg war es so, dass jedes mal, wenn ich gerade das Gefühl hatte, mit DA:O langsaam warm zu werden (immerhin hab ich 40 Stunden gespielt, also auch hier und da gesidequestet), es einen neuen Mist mir entgegen geworfen hat, der mich total entnervt hatte. Letztendlich wollte ich, sobald ich die Landsmeet frei geschaltet hatte, nur noch mit dem Ding fertig werden. Und die finale Strecke war um so nerviger, aber nach über 30 Spielstunden und nur noch 2 Main Quests vor Ende, wollte ich nicht aufgeben, auch wenn ich einen guten Monat pausiert hatte. Da war es nur ein treffendes Ende, dass das Spiel, nachdem ich es endlich durchgestanden hatte, mir noch ein letztes Mal den Mittelfinger zeigte, in dem es mir die Ending-Cutscenes vorenthielt und zum ersten und einzige Mal beim Laden jeniger gecrasht ist. Passt ja.

Blargh. Mal sehen, wenn ich Dragon Age II anfange. Hat ja viel Gegenwind bekommen, weil zu einfach, zu simpel, zu verkonsolisiert gegenüber dem „genialen“ Origins. Klingt mir stark danach, als würde ich den Teil wesentlich eher mögen können.

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2 Kommentare

  1. Beim Absatz über Dark Fantasy und die Farbe braun konnte ich nicht mehr :D Dein Blogpost ist wohl noch das Spannendste für mich, was mit Dragon Age zu tun hat.

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