Let’s Play ~ The Loto Trilogy – 01. Damsel in Distress

Also mal wieder die Loto-Trilogie. Klingt jetzt, als wäre es der xte Durchgang, allerdings ist’s erst der zweite, ich mache nicht häufig Replays, sondern spiel meist lieber Sachen aus dem Backlog, die mir noch ganz unbekannt sind. Und so wahnsinnig interessant sind die meisten 86/87er JRPGs ja heutzutage eh nicht mehr. Dragon Quest also. Das allererste JRPG – auf Konsole, anyway. Und das Spiel, das das Genre dort so beliebt machte, nachdem die PC-RPGs eher einen kleinen aber treuen Nischenmarkt abdeckten.

Das Spiel ist natürlich bestechend simpel und minimalistisch. Die Welt ist klein, mitten drin steht das Schloss Tantegel mit seinem König, der einzige Ort im Spiel, wo man seine Erfahrungspunkte bis zum nächsten Level erfahren und Speichern kann (in der GBC-Version zumindest der einzige Hard Save, temporär lässt es sich natürlich, wie sich das für einen Handheld gehört, überall tun). Eine Heldentruppe gibt es nicht, sondern lediglich eine Person, die auszieht, den Monstern das Fürchten zu lehren. Dafür spielen jene auch Fair und stellen sich ebenfalls immer nur als Single zum Kampf. Das macht es dann meist auch nicht sonderlich taktisch, entweder ist man stark genug für den Kampf oder nicht, viel Spielraum gibt es in den 1-on-1 Fights da nicht.

Das GBC-Remake ist natürlich benutzerfreundlicher, mit einfacherem Schwierigkeitsgrad und aufgeräumten Interface, dank dem man beispielsweise nicht vor jedem NPC extra den „Talk“-Befehl, vor Truhen „Search“ und vor jeder Treppe „Stairs“ auswählen muss. Das kann der legendäre Held mittlerweile schon alles von selbst. Das Inventar ist allerdings immer noch stark begrenzt und um in den Dungeons irgendwas sehen zu müssen, benötigt es weiterhin Fackeln (was dankenswerterweise bei den Nachfolgern gestrichen wurde und so auch nicht zur JRPG-Blaupause wurde – mir würde spontan nur noch 4 Heroes of Light einfallen, welches manchmal Fackeln benötigt und das Spiel ist eh Müll). Auch ist die Fortbewegung sehr lahmarschig und trotz vereinfachtem Schwierigkeitsgrad darf man sich natürlich dennoch darauf einstellen, Grinding-Pausen einzulegen, um das benötigte Level fürs Gebiet und Geld für die Ausrüstung anzusammeln, immerhin besteht 80% des Content vom ersten Dragon Quest aus dem Grind, da kann man das beim Remake schlecht komplett weg rationalisieren, wenn man nicht will, dass das Spiel plötzlich nur noch eine Stunde lang ist.

Nun ja, wie fängt unsere Quest denn nun an? Ei die Prinzessin wird natürlich entführt, von einem Drachen no less! Außerdem ist der fiese Dracolord wieder aktiv, der in seinem Schloss gleich gegenüber von Tantegel, unserem Startpunkt, thront. Da Helden allerdings grundsätzlich nicht einen Pixel Wasser von selbst überqueren können, ohne vorher ein mehrstufiges Wie-komme-ich-an-ein-Schiff Quest zu erledigen (vorausgesetzt ein NPC ist überhaupt so freundlich, einem ein solches zu geben [was in DQ noch nicht der Fall ist]), dauert es aber eben doch bis zum Spielende, um dorthin zu gelangen. Um ihn zu besiegen benötigt es allerdings erst einiger heiliger Gegenstände, die wir auf der Suche nach der Prinzessin, die angeblich irgendwo gen Osten verschleppt wurde, einsammeln können. Immerhin sind wir Nachfahren des legendären Helden Loto, und somit dafür prädestiniert. Und unser Vorfahre hat es sich ja praktischerweise in seinen Grabstein meißeln lassen, was für Gegenstände zum Siege führen. Wie nett von ihm.

Wie immer in DQ ist’s natürlich echt praktisch, mit allen NPCs überall zu reden. Nicht nur wegen der Nebengeschichten, wie der Frau in Kol, die davon erzählt, dass ihr der Mann abgehauen ist, nur um ihn später in einer anderen Stadt zu treffen und zu erfahren, dass er all sein Geld verloren hat und deswegen nicht mehr nach Hause kann. Nein, ich war richtig überrascht, wie viele Tipps einem selbst der allererste Teil schon gibt, wo man denn was zu tun hat. Die Dragon Quests sind eigentlich immer sehr gut darin, einem zu erzählen, wo es weiter geht, wenn man denn auch mit allen NPCs redet, statt dass alles in langen mandatory Cutscenes zu erwarten, dass der Erstling allerdings schon so freundlich war, hatte ich schon wieder ganz vergessen. Ist halt hier nur so, dass man in ziemlich viele Richtungen gleichzeitig gehen kann und so viele Tipps auf einmal einsteckt, nicht unbedingt wissend, was nun der bestmögliche Weg jene abzugrasen ist (besonders detektivische Naturen konkludieren das allerdings im Regelfall daraus, ob die Gegner in der Richtung, in die man geschickt wird, mit einem den Boden wischen oder nicht).

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