Kurz zur Erinnerung: Die Simple 2000 Linie ist eine umfangreiche Reihe von simplen und mit niedrigem Budget erstellten Spiele und schnell gemachter Re-Releases, die D3 auf den japanischen Markt brachte. Und die zum Ausgleich bereits für 2000 Yen (daher die Zahl im Namen) statt der üblichen fast 8000 Yen eines Neureleases zu haben waren. Von den über 100 Spielen haben es sogar so einige nach Europa geschafft, in der Regel aber nicht nach Nordamerika.
Spiele in der Reihe, die sich über süße Mädels auf dem Cover verkaufen, müssen übrigens nicht ausschließlich von Tamsoft kommen. HuneX hat auch seinen entsprechenden Beitrag in die Simple 2000s gebracht. Beispielsweise mit Paparazzi, in Japan als Simple 2000 Vol. 53: The Camera Kozou bekannt.
Der europäische Titel ist dabei etwas irreführend. Denn wir nehmen nicht aus irgendeinem Gebüsch heraus Fotos von Promis und denen, die es gerne werden würden, möglichst in kompromittierenden Situationen. Stattdessen sind wir ein Kameraneuling, der auf offiziell sanktionierten Photo Shoots eines Idol Fanclubs Bilder von jenen schießt. Ausgewählt wird zu Beginn eine der drei holden Weiblichkeiten, darunter selbstverständlich das Simple-Maskottchen Riho Futaba, und dann geht es los durch die identische Kampagne kürzester Zeit.
Denn letztendlich gibt es nur vier Stages im Spiel. Zunächst machen wir Aufnahmen in normaler Kleidung (Ziel zum Weiterkommen: 300 Punkte), danach einen Pool-Shoot im Bikini (500 Punkte), anschließend in Schulmädchenuniform (erneut 500 Punkte). Und das finale Stage ist dann bei einer Autoshow, bei der es nur darum geht, im manuellen Modus ein möglichst gutes Foto für eines der Enden zu schießen. Denn im letzten Stage geht es nun um einen Fotowettbewerb eines Magazins, bei dem wir uns platzieren können. Es winkt eine private Foto-Session nur für uns, sollten wir den ersten Platz belegen. Ich machte es nur zum Zweitplatzierten, aber damit war mein Charakter auch ganz zufrieden.
Punkte pro Foto gibt es dabei basierend darauf, wie frontal das Mädel einen anschaut, ob möglichst viel der ganzen Körperlänge drauf ist, und ob sie gerade eine Pose macht. Zudem gibt es mehr Punkte, wenn die Pose nicht von einem Foto-Rivalen vom Model gewünscht war, sondern von uns selbst. Wünsche dürfen geäußert werden, nachdem wir über Button-Kombo-Minispielen ihre Aufmerksamkeit erweckt haben. Ist das Modell nicht im Fokus oder es eine unziemliche Aufnahme wie beispielsweise ein versehentlicher Upskirt, ist das Foto disqualifiziert. Das Spiel ist also nicht so creepy, wie es zunächst erscheinen mag. Am Ende des Stages werden die Punkte aller qualifizierenden der maximal 24 Fotos einer Filmrolle zusammengerechnet und müssen wie gesagt die Punktanzahl erbringen, die zum Weiterkommen nötig ist. Zwischen Stages können zudem auch noch helfende Items gekauft werden, wie beispielsweise zusätzliche Filmrollen oder Filter, um Fotos aufzuhübschen.
Am einfachsten ist es übrigens, und angeraten, die Kamera im Auto-Modus zu haben. Denn dann muss sich nicht um Sachen wie dem richtigen Fokus gekümmert werden. Das Spiel gibt einem dies sogar als Tipp mit. Merkwürdig also, dass es fürs finale Stage dann plötzlich Fotos im manuellen Modus will, wo alles selbst nachjustiert werden muss. Viel her geben die gerade mal vier Stages aber sowieso nicht. Auch mit den verschiedenen Idols nicht, denn dir Handlung und vier Locations darin sind jeweils identisch. Mehrmals geht man höchstens durchs Spiel, um alle Posen mit allen Charakteren für den Model Viewer freizuschalten.
Wenn es um Tamsofts Party Girls, genauer genommen Simple 2000 Vol. 63: The Suieitaikai, geht, ist aber wirklich klar, dass das Spiel nur über die weiblichen Rundungen seine Kundschaft anziehen will. Wobei es diesmal die europäische Marketing-Abteilung harmloser scheinen lässt, denn der geänderte Titel zusammen mit den bunten Ballons auf dem Cover lässt das Spiel eher wirken, als wäre es eine Partyspiel-Sammlung, die sich an junge Mädchen richtet.
Stattdessen haben wir es bei Party Girls aber im Prinzip mit Dead or Alive Xtreme Beach Volleyball für Arme zu tun. Nur ohne Volleyball. Oder irgendwelche der Rekreationsaktivitäten. Stattdessen nur die dämlichen Minispiele, bei den es hauptsächlich darum geht, die Titten hüpfen zu sehen.
Genau genommen emuliert das Spiel eine japanische Spielshow. Zehn Idols sind geladen worden, um im Bikini in drei Runden von je fünf Minispielen gegeneinander anzutreten. Mal stehen die Kontrahenten auf einer Poolinsel und versuchen sich von jener ins Wasser zu schubsen. Ein anderes Spiel ist gleich, aber nur der Hintern darf fürs Schubsen genutzt werden. In einem Spiel wird ein Ballon aufgepumpt und bei wem er explodiert, der verliert. Oder es geht darum, wer als erster über kleine Schwimminseln den Pool überquert bekommt. Wir spielen Stein-Schere-Papier. Oder machen ein Wettschwimmen. Am Ende eines jenen Minispieles gibt es dann ein Recap-Video, dessen Kamerawinkel natürlich gezielt auf Tits and Ass der an Sex Appeal missenden PS2-Modelle gehen.
Dabei muss tatsächlich nur einer der drei Aktivitäten-Bundel geschafft werden, um das Spiel zu gewinnen. Was gibt es dafür? Das Idol, als welches man gespielt hat, darf ab nun auch den Badeanzug jener tragen, die gegen einen verloren hat. Außerdem sind zu Beginn nur sieben Mädels auswählbar, wer aber alle fünf Aktivitäten einer Session schafft, ohne ein Continue benutzen zu müssen, schaltet drei Bonuscharaktere frei. Natürlich zuvorderst Riho Futaba, das Simple-Maskottchen aus Demolition Girl, die in so einigen Spielen als Gastcharakter ist. Eine andere ist Reiko aus Oneechanbara. Die Dritte im Bunde ist Kyouko Mizusaki, die mir nichts sagt, aber von der ich mal davon ausgehe, dass sie auch aus einem der Simple 2000 Spielen ist. Wenn ich den Namen google bringt mir das allerdings nur Hits zu einem gleichnamigen BDSM-Pornstar.
Alleine gespielt macht das Spiel nicht viel her. Vielleicht mit einem Freund. Und auch nur einem, denn mehr als einen Zweispieler-Modus bietet Party Girls nicht feil. Wenn man zusammen was zum Lachen haben will, dann sind die stupiden Minispiele gegen eine echte Person vielleicht sogar kurzzeitig unterhaltsam. Gegen den Computer eher nicht so. Schon alleine deswegen, weil ein Großteil der Spiele nichts mit Können zu tun hat, sondern mit Glück. Denn mal versemmelt der Computer ziemlich hart, und mal lässt er das von ihm gespielte Mädel eine fast perfekte Leistung hinlegen, die man eigentlich nicht überbieten kann.