Was das Jahre 2021 angeht, gab es bei Doctor Who in dessen dreizehnten Staffel nach dem Soft-Reboot so einige Änderungen. So ist die Staffel erneut in seiner Folgenzahl verkürzt, diesmal nach bereits sechs Episoden rum. Denn diesmal hat man sich von den finalen beiden Staffeln des Ablegers Torchwood inspirieren lassen: Die ganze Staffel ist eine Miniserie mit einer durchgängigen Handlung. Deswegen auch in der Regel als Doctor Who: Flux bezeichnet, statt als Staffel 13 durchnummeriert zu sein.
Außerdem wurde angekündigt, dass sich erneut in der Serie vor und hinter der Kamera große Änderungen ankündigen würden. Dies ist die letzte vollwertige Staffel mit Jodie Whittaker als Doctor Dreizehn, wie mittlerweile zur Norm geworden dankt die Darstellerin der aktuellen Inkarnation nach drei Staffeln ab. Aber auch Show Runner Chris Chibnall, der wie Whittaker seit der elften Staffel die Zügel in der Hand hielt, wird mit ihr abdanken. Zumindest nachdem beide 2022 noch ein paar Specials spendiert bekommen.
Wobei auf mich die Staffel durchaus den Eindruck erweckte, gar nicht so anders zu sein, wie eine normale, die nur eine etwas stärkeren narrativen Faden hat, wie damals zu Matt Smiths Zeiten zum Beispiel. Viele Folgen wirken immer noch, als wären sie ursprünglich Einzelepisoden gewesen, bei denen man nur ein paar Szenen der Flux-Sache eingeworfen hat, damit jenes Ding wenigstens in jeder Folge mal erwähnt wird. Aber wenn man die Struktur leicht ändern würde, haben sie damit eigentlich nicht viel zu tun.
Das wären vor allen die Folgen 2 bis 4. In einer geht es darum, dass die Doctor während des Krimkrieges auftaucht, doch merkwürdigerweise ist die russische Seite dank einer Zeitanomalie von den Sontarians ersetzt. Die nächste Folge dreht sich immerhin um den Zeittempel, von dem aus die Bösewichter der Staffel aus agieren, wirft aber schnell Doctor und Companions in Flashbacks um ihre Hintergrundgeschichten. Die vierte Episode dreht sich letztendlich um ein Dorf, welches von den Weeping Angels angegriffen wird und sowohl in 1967 als auch 1901 feststeckt. Welche für mich auch die beste Episode der Staffel war, so nebenbei bemerkt.
Wären eben nicht hier und da mal ein paar Szenen eingeworfen, die uns die Bösewichter zeigen, oder kurz erwähnen, dass all diese Zeitungereimtheiten mit dem Flux zu tun haben, welcher unser Universum a la das Nichts aus der Unendlichen Geschichte auffrisst, könnte man schnell vergessen, dass dies eigentlich wichtig sein soll. Zumal diese Szenen eben wirklich nur erscheinen, als wären sie da, um uns an den Hauptnarrativ zu erinnern, aber jenen nicht wirklich weiterbringen. Das ist nämlich irgendwo dann auch meine Hauptkritik an der Staffel. So häufig wie der Hauptnarrativ um Flux, die Divission, und die Swarm-Gegner erwähnt wird, so bruchstückhaft und holprig wird es erzählt. Wirkt irgendwie dünn gezogen und als wäre es nicht genug gewesen, um eine volle Staffel zu füllen. Teils hab ich echt vergessen, warum jetzt überhaupt in jenen Szenen geschieht, was gerade gezeigt wird, und keine Ahnung gehabt, was das jetzt mit Flux und Co. zu tun haben soll. Das alles mag mysteriös wirken sollen, doch irgendwann hat mich die Staffel bei all den scheinbar nichtssagenden ominösen Szenen verloren gehabt.
Was schade ist, denn Doctor Who: Flux hätte durchaus was zu bieten gehabt. Die Idee einer kürzeren, enger gestrickten Staffel finde ich durchaus im Prinzip gut. Jodie Whittaker macht wie immer schauspielerisch das Beste aus der Sache, was rauszuholen ist. Genauso wie sowohl das agieren wie auch das kristalliene Design der Antagonisten echt toll ist. Allgemein wirkt das Design von Flux ziemlich gut, was eventuell auch daran liegt, dass man das Budget eben auf weniger Episoden strecken musste. Doch eben erzählerisch will die Staffel einfach absolut nicht überzeugen.