Die GameBoy Oscurities begleiten uns jetzt schon eine ganze Weile. Seit 2013 gibt es mehr oder weniger häufig pro Jahr einen Beitrag. Alles gestartet, um ein paar GameBoy-Spiele zu zocken, die mich interessierten, und die eben nicht zu den bekanntesten Vertretern gehören. Wobei ich bei der Kategorisierung „unbekannt“ relativ großzügig bin.
Mit unter den ersten Beiträgen damals in 2013 war auch Survival Kids. Der Anfang einer Konami-Franchise um auf einsamen Inseln gestrandeten Kindern, die dort überleben und einen Weg zurück finden müssen. Im Westen besser durch die Nintendo DS Nachfolger Lost in Blue bekannt. Bevor das erste Lost in Blue allerdings erschien, gab es noch einen zweiten GBC-Eintrag, der allerdings Japan vorbehalten blieb. Der einzige Teil übrigens, der nie offiziell im Westen aufschlug. Abhilfe verschafft mal wieder eine Fantranslation.
Erneut kann zwischen zwei Charakteren ausgewählt werden, diesmal Brüder, und je nach den gegebenen Antworten im Opening startet das Spiel dann am Strand oder in einer Zelle. In einer Zelle? Ja, diesmal ist die Backstory etwas dramatischer. Der Großvater war wohl Schatzsucher und deswegen tauchen irgendwann Diebe auf, die seine Karte stehlen, und die beiden Enkel gleich mit entführen. Einer davon kommt den ganzen Flug mit bis zu deren Hauptquartier auf der Insel, den anderen werfen sie kurz vor Ankunft aus dem Hubschrauber und er wird am Strand angespült.
Es ist selbstverständlich der einfacherere Anfang am Strand zu beginnen und sich direkt dem Hauptgameplay des Spieles zuwenden zu können, statt vorher erst der Zelle entkommen zu müssen.
Am Spielprinzip hat sich dabei nicht viel geändert. Es gilt vier verschiedene Statuswerte im Auge zu behalten. Food und Drink beispielsweise, denn natürlich wird der Protagonist mit der Zeit hungrig und durstig. Also Beeren und Nüsse essen, noch besser gleich Fleisch – welches aber erst gebraten werden sollte und für das Wildtiere geschlachtet werden müssen. Wasser kommt natürlich aus jeder sauberen Quelle und kann in einer Flasche für später aufbewahrt werden. Der dritte Status ist die Energie, denn je später es wird und je mehr unternommen wurde, umso schneller ist der Charakter schläfrig. Es sollte also mit eingeplant werden rechtzeitig zu einem sicheren Unterschlupf zurück gehen zu müssen. Zuletzt haben wir die Lebensleiste, die sich verringert, wenn die anderen Werte auf Null sind oder wenn ein Wildtier einen angreift.
Neben all jenen Nebenaktivitäten, um sich am Leben zu halten, sollte selbstverständlich auch die Insel nach einer Lösung gefunden werden, wie ihr wieder entkommen werden kann. Inklusive reichlich anderer Gegenstände einzusammeln und an der richtigen Stelle einzusetzen. Eventuell auch zu kombinieren. Neu im Spiel ist die Möglichkeit, Gegenstände auch reparieren oder auseinandernehmen zu können. Ein defekter Motor mag nutzlos sein, aber eventuell können ja noch brauchbare Teile entnommen werden. Zudem wird ziemlich schnell ein helfender Papagei angetroffen, der beauftragt werden kann, um einige Dinge außer Reichweite zu erreichen oder nach Hints gefragt wird.
Erneut gibt es natürlich mehrere Enden. Je nachdem, ob und wie der Insel entkommen wird. Ich beispielsweise habe den Leuchtturm repariert und dann auf ein Schiff gewartet, welches vom Licht angezogen wurde. Das Zeitlimit ist dabei ebenfalls gleich: Innerhalb von 100 Tagen muss entkommen werden, oder es kommt zum „Wir leben ab jetzt auf der Insel“ Ende. Das ist natürlich mehr als genug Zeit, um alles zu durchstöbern, was die Insel bereithält, und herauszufinden wie einem das von ihr herunter hilft.
Ich mag die Spiele. Sie sind definitiv etwas Besonderes in der Bibliothek des Handhelds. Ich kann richtig sehen, wie ich als Kind in den 90ern drauf abgegangen wäre, alles Mögliche durchzuprobieren, um die verschiedenen Kombinationen, Überlebenstaktiken und Enden zu bekommen. Wahrscheinlich mit dem Nintendo Magazin an der Seite, welches reichlich Tipps gibt.