Friday the 13th

ava-1392Nachdem Halloween 1978 dem Slasher-Genre einen enormen Popularitätsschub gegeben hatte, wurde die Welt in den 80ern sukzessiv von denen ertränkt. So bekamen wir unter anderem My Bloody Valentine in 1981 oder A Nightmare on Elm Street und Silent Night, Deadly Night in 1984. Noch früher auf den Zug aufspringend war allerdings 1980 der erste Friday the 13th, der mit Halloween und Nightmare wohl zu einer der bekanntesten Franchises der Zeit wurde.

Der Film ist vorrangig erst Mal ganz übliche Slasher-Kost: 1957 ertrank in Camp Crystal Lake ein Junge, 1958 wurden zwei rummachende Teens ermordet (Eigentlich ironisch, schicken Eltern ihre Kids doch in Sommercamps, damit sie sie los sind, aber eine Aufsicht bleibt, doch laut Horrorfilmen ist dies der wahrscheinlichste Ort, um seine Jungfräulichkeit zu verlieren) und das Camp wurde geschlossen. Doch nun, im modernen Jahr 1980, soll es wieder eröffnet werden.

Also sammelt sich ein Grüppchen an Aushilfskräften ein, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Nur um von einem Killer nach und nach umgebracht zu werden. Der Body Count ist dabei zwar ganz ansehnlich, jedoch wird man das Gefühl nicht los, dies sei etwas zu wenig Inhalt für die 95 Minuten des Filmes. Dabei ist dies eventuell sogar gezielt dazu da, um das Publikum in falsche Sicherheit zu wiegen.

Denn eigentlich wissen wir ja alle, wer der Mörder ist. Jason, das ertrunkene Kind, wird wohl nicht ertrunken sein, sondern nun aus Rache, weil ihm keiner geholfen hat, das Camp heimsuchen. Noch dadurch unterstützt, dass ein modernes Publikum die ganzen Cover der Nachfolger mit einem Jason in Hockeymaske kennt. Umso größer könnte die Überraschung sein, wenn am Ende herauskommt, dass dies doch jemand anderes war. Wobei das ganz darauf ankommt, ob man Scream kennt, oder nicht. Durch die Schlüsselszene zu Beginn mit dem Hororquiz war mir dementsprechend die Wendung des Filmes bereits vorweg genommen… aber dann wiederum ist es etwas schwach sich darüber zu ärgern, denn das Haltbarkeitsdatum an Spoilern für Friday the 13th ist mittlerweile natürlich auch mehr als abgelaufen.

Ein Klassiker ist der Film für mich wohl zu Recht, denn es ist ein recht klassisches Konstrukt, anständig umgesetzt, denn einem Slasher-Film sieht man die Low-Budget Produktion eh weniger an, und vermeidet eigentlich alle dämlichen Einfälle, die das Genre später noch haben sollte. Aber ähnlich wie beim ersten Halloween find ich ihn vielleicht doch ein Stück zu simpel gestrickt für seine Laufzeit, hätte gern eine Viertelstunde weniger gehabt, um das Pacing zu beschleunigen, denn nachdem sich alle im Camp zusammengefunden haben und vor dem tollen Finale, besteht das Schauen halt wirklich nur daraus, darauf zu warten, wer als nächstes um die Ecke gebracht wird. Immerhin füllt der Film das mit ein wenig Charakterinteraktion und schafft es, dass auch keines der Kids wirklich maßgeblich nervt, doch ein schnellerer Schnitt wäre dennoch nicht schlecht gewesen. Sehenswert bleibt der Film allerdings allemal, vielleicht hat man sogar das unwahrscheinliche Glück, es mit jemandem zu schauen, der den ersten Scream nicht kennt, und kann so dessen Reaktion zum Ende miterleben.

friday01

Hinterlasse einen Kommentar

2 Kommentare

  1. Mensch, hab ich den Film geliebt! Generell ist mir die Jason Reihe von allen Slasher-Franchises am liebsten, da sie herrlich selbstironisch ist und so bewusst auf Ass & Titties baut, anstatt übertrieben ernsthaft zu wirken. Etwas, dass die Scream Reihe übrigens auch ganz gut hinbekommen hat. Gehst du die anderen auch noch durch? In Jason 2 und Jason 4 gibt’s ja einen höhreren Nippel- als Bodycount.

    Antworten
    • Die ganze Reihe kommt dran :D

      Was die Tittenquote angeht… da bin ich immer echt schlecht, zu sehen, obs selbstironisch ist, oder nicht. So sehr sich die Leute über Rob Zombies Halloween mockiert haben, ist dort nämlich im 1978er Original auch jede jugendliche Schauspielerin abgesehen von Curtis in einer Nacktszene. Das scheint bei 80er-Slashern irgendwo dazu zu gehören. Ich gebe aber zu, dass es durchscheint, dass die Macher sich sicher waren, hier nicht das nächste cineastische Meisterwerk zu kreieren.

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar